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Hongkong: Die effiziente Stadt ohne/voller Menschen

Der Grund warum ich eigentlich nach Hongkong wollte war die Vorstellung von einer atemberaubenden Skyline. Und da ich Skylines liebe, stand mein Entschluss schnell fest als sich die Möglichkeit ergab nach Hongkong zu reisen.


Der Grund warum ich eigentlich nach Hongkong wollte war die Vorstellung von einer atemberaubenden Skyline. Und da ich Skylines liebe, stand mein Entschluss schnell fest als sich die Möglichkeit ergab nach Hongkong zu reisen. Übernachtet habe ich bei zwei Einheimischen, bei Haoi und Eddy, in ihrem eigenen Apartment. Durch sie habe ich sehr viele interessante, teilweise für uns sehr merkwürdige Einblicke in eine Stadt bekommen, die meine Erwartungen noch übertroffen hat. Denn die Skyline von Hongkong ist nicht nur atemberaubend, sie ist einzigartig. Ich habe wirklich nicht mit so unglaublich vielen Hochhäusern gerechnet. Sogar in den Suburbs, weit weg vom Zentrum, sind ausschließlich Hochhäuser bzw. Skyscrapers zu finden. Allerdings in einer meist sehr skurrilen Umgebung. Denn außer den Hochhäusern gibt es hier meistens nichts. Keine Geschäfte, keine Cafés, Restaurants oder Bars, kein Leben auf der Straße. In den Suburbs halten sich die Menschen quasi nur dann auf, wenn sie von einem anstrengenden und sehr langen Arbeitstag oder Schultag nach Hause kommen, dann wenn sie schlafen müssen. Morgens fahren sie dann alle wieder, mit einem der wohl besten öffentlichen Nahverkehrssysteme der Welt, zur Arbeit in die Innenstadt, nach Hongkong Island oder Kowloon Island. Dann wenn die Menschen auf der Arbeit sind wirken die Suburbs wie eine menschenleere graue Landschaft von Hochhäusern, wie ausgestorben.

Im Gegensatz dazu ist die Innenstadt, als logische Konsequenz, unfassbar voll mit Menschen. Teilweise wirkt es wie als ob kleine Ameisen in der Stadt ihre Arbeit verrichten. Schaltet die Ampel auf „grün“ so strömen tausende Menschen von der einen Seite der Straße zu der Anderen. Es ist ein wuseliges Treiben unter einem Berg von Reklameschildern. Allgemein wirkt es so als hätten die Menschen kaum Zeit. Effizienz steht in Hongkong an erster Stelle. Es wird sehr viel wert darauf gelegt so früh wie möglich mit der Schule bzw. mit dem Studium abzuschließen, so früh wie möglich mit dem Arbeiten anzufangen und Geld zu verdienen, um so früh wie möglich eine der unglaublichen teuren Wohnungen zu kaufen. Wenn der Mensch so viel beschäftigt ist bleibt natürlich kaum Zeit zum Essen. So habe ich die Erfahrung gemacht, dass einem in vielen Restaurants nach der Bestellung das Essen, eine klare Brühe mit Makkaroni, Schinken und Spiegelei, mit wenig Liebe, von einem der tausend Kellnern, förmlich auf den Tisch geklatscht wird. Von nun an hat man mit ein wenig Glück zehn Minuten Zeit die Mahlzeit zu verspeisen. Wenn nicht, so steht nach spätestens elf Minuten ein Kellner mit bereits neuer Kundschaft neben einem und fordert einen auf zu bezahlen und das Restaurant zu verlassen. Alles muss so schnell, so früh wie möglich, möglichst Effizienz geschehen. Kunden in einem Laden die nichts kaufen wollen sind nicht Effizient und werden deshalb auch gerne des Ladens verwiesen. Bei so viel Arbeit, so viel Effizienz ist es wohl kaum verwunderlich, dass die Hongkonger kaum Urlaubstage haben.
Das alles soll sich jetzt nicht zu sehr negativ anhören. Im Gegenteil. Hongkong war eine unglaublich tolle Erfahrung, eine Stadt voller Überraschungen und unerwarteten, kuriosen Dingen. Ich weiß aber auch dass ich nie in solch einer Stadt leben könnte, da das „Leben“ nicht an erster Stelle steht.                 




 
Blick vom „Walk of Famous“ in Kowloon auf die Skyline von Hongkong Island.
 

Atemberaubende Skyline von Hongkong Island.
 

Wuseliges Treiben unter tausenden von leuchtenden Reklameschildern.
 

Eine Ampel bei „grün“. Im Hintergrund die typischen Doppeldecker Busse Hongkongs.
 

Eines der vielen ungemütlichen, aber funktionellen und effizienten Restaurants in Hongkong.
 

Von Menschen verlassene Hochhäuser und Straßen in den Suburbs von Hongkong. Geisterstadt!?

 



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objavio: Marijan Biruš   datum: 12. 6. 2014.

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